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Wir werden 50!

Feierlicher Festakt für externe Gäste und ehemalige KollegInnen

Am 14. Oktober begingen die Freie Waldorfschule und der Waldorfkindergarten Überlingen ihr 50jähriges Bestehen mit einem feierlichen Festakt. Eingeladen waren neben Vertretern der Stadt, des Regierungspräsidiums und Schulamtes auch Geschäftspartner und befreundete Institutionen und benachbarte Firmen. Außerdem waren ehemalige und GründungslehrerInnen zu Gast und konnten in regen Austausch mit den aktuellen Kollegien von Kindergarten und Schule treten.

Als Vortragsredner überbrachte Bürgermeister Thomas Kölschbach die Glückwünsche der Stadt Überlingen und würdigte Waldorfschule und -kindergarten als „eine wesentliche Säule der Überlinger Bildungslandschaft, die mit ihrem großen Einzugsbereich das Mittelzentrum stärkt. Sie wird, wie die hohe Zahl von derzeit rund 900 Schülerinnen und Schülern bestätigt, seit vielen Jahrzehnten sehr gut angenommen. Darauf dürfen Sie stolz sein. Sicherlich ist die Beliebtheit im pädagogischen Konzept begründet, das auf Vielfalt in der Entwicklung, auf Freiräume und auf die Stärkung kreativer, praktischer und sozialer Fähigkeiten setzt.“ Kölschbach betonte außerdem, dass die Stadt den ständigen Dialog hinsichtlich der Weiterentwicklung der Kindergarten- und Schullandschaft sehr schätze und auch in Zukunft suchen werde.

Der Vorstand der Genossenschaft, Wilko Braa, dankte den GründerInnen und ehemaligen KollegInnen, ohne deren Initiative und Tatkraft es die Schule gar nicht gäbe, die heute die zweitgrößte der Waldorfschulen des Landes Baden-Württemberg ist (hinter der Stuttgarter „Uhlandshöhe“) und an sechster Stelle der 254 Waldorfschulen in Deutschland steht. „Das ist bemerkenswert für diesen ländlichen Raum“, so Braa, und weiter: „Auch das gewaltige Schulhaus und das umgebende Gelände sind im Vergleich mit anderen Orten etwas ganz Besonderes. Darauf können wir stolz sein – ein Gefühl, was aber begleitet wird von zwei anderen: Dankbarkeit und Bescheidenheit! Denn wir heute hier Tätigen haben das Vorhandene zum großen Teil ja gar nicht geschaffen.“ Und so gedachte er einiger Gründerpersönlichkeiten, allen voran dem Ehepaar Manfred und Dr. Cornelia Hahn. Mit Blick in die Zukunft richtete Braa den Appell an die Gäste: „Lasst uns kreativ und kraftvoll in die Zukunft gehen und ungewohnte Wege wagen! Und wenn auch niemand genau weiß, wie die Zukunft aussehen wird, ist eines ganz sicher: Diejenigen Menschen, die sie

gestalten werden, wachsen heute bei uns und an anderen pädagogischen Orten heran. Hier liegen unsere besondere Aufgabe und Verantwortung, nicht nur als Schule, sondern als Teil der Gesellschaft.“

Die Reden wurden von einem feierlichen Bühnenprogramm eingerahmt: Musikalisch eröffnete das Orchester „SeeSinfonie“, in dem Eltern, Lehrer und Schüler sowie Freunde der Schule gemeinsam musizieren, mit dem 1. Satz Allegro aus Franz Schuberts 5. Sinfonie. Gemeinsam mit dem Eltern-Lehrer-Schüler-Chor und den beiden 5. Klassen als Kinderchor wurde außerdem die Flensburger Kantate von Peter Michael Riehm aufgeführt.

Künstlerisch bereicherten außerdem Jugendliche des Circus Faustino den Festakt mit Partner- und Luftakrobatik, und SchülerInnen der 13. Klasse zeigten Eurythmie. Die Klasse 5b brachte einen Kanon und einen Sprechgesang zur Aufführung.

Nach dem offiziellen Programm verwöhnten Oberstufen-SchülerInnen die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten; die Schülerfirma „CoffeIn“ bot frischen Kaffee an, an einer Cocktailbar mixten SchülerInnen eifrig alkoholfreie Cocktails, und die Schulband sorgte mit Musik für gute Laune. Eine Kunstausstellung mit Werken aller Oberstufenklassen gab Einblick in die beachtliche Arbeit, die hier im Kunstunterricht geleistet wird, und eine Ausstellung historischer Fotos lud dazu ein, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.

Schulgemeinschaft feiert 50 Jahre Waldorfschule und -kindergarten Überlingen

Was für ein schönes Fest!!!

Die Sonne lacht, die Herzen und Augen auch - das Kuchenbuffet schlängelt sich zig Meter ums Schulhaus (und wurde von den Neuntklässlern morgens früh tatkräfitg aufgebaut, auch die Hausmeister haben mit Radlader geholfen, die Tische ums Schulhaus zu verteilen) und wird von den Klassen mit Tischdecken und Blumenschmuck liebevoll gedeckt - die Tische biegen sich unter den unglaublich vielen leckeren, schön verzierten, mit Liebe gebackenen Kuchen (es müssten so ca. 180 an der Zahl gewesen sein! Also Kuchen, nicht Kuchenstücke...und viele tatkräftige Hände von Kolleginnen und Eltern haben morgens noch fleißig Kuchen geschnitten) - auf der Wiese ist eine riesengroße "50" mit Sägespänen ausgelegt (was die 7. Klassen mit Frank Einsdorf bereits am Vortag vorbereitet haben) - ein ehemaliger Abiturient fliegt souverän die Drohne und macht wundervolle Fotos der gemeinsamen 50(und noch weitere vom Fest) - die Band hat auf "dem Hügel" aufgebaut und ist bereit für die musikalische Gestaltung der Feier - die mutigen RednerInnen aus den 4. bis 12. Klassen haben sich vorbereitet und bieten mit ihren ehrlichen, wundervollen Redebeiträgen der zuhörenden Schulgemeinschaft nachdenkliche und heitere Momente - und zeichnen ein vielfältiges Bild der Qualitäten unserer Schule. Und vor allem wird immer wieder betont, was hier heute sicht- und spürbar ist: Welch eine unglaublich schöne, starke Schulgemeinschaft hier lebt und zusammensteht.
Was gibt es mehr zu sagen? Einfach ein riesengroßes Dankeschön an alle, die dieses Fest zu dem gemacht haben, was es ist - mit ihren Beiträgen auf oder hinter der Bühne, mit ihrer tatkräftigen Hilfe, dem spontanen Zupacken, sei es bei Auf- und Abbau, Vorbereitung, dem Schmücken.... Ohne, dass wir eben diese großartige Gemeinschaft wären, wäre dieses Fest so nicht möglich gewesen. 50 Jahre und kein bisschen leise: Das war ein rundum gelungener Auftakt in unser Jubiläumsjahr, und wir freuen uns schon jetzt auf viele weitere Gelegenheiten, zusammenzukommen, sich auszutauschen, zu feiern, nachzudenken - und nicht nur die 50 Jahre zu feiern, die hinter uns liegen, sondern vor allem auch die Zukunft der Schule gemeinsam zu gestalten.

Das Jubiläum ist da!

Am 13. September 1972 war es soweit: 162 rotwangige Kinder erlebten ihren ersten Schultag in Rengoldshausen – gleich mit vier Klassenstufen startete der Schulbetrieb, wobei die 4. Klasse wegen der großen Nachfrage von Beginn an eine Parallelklasse hatte. Diese große Anzahl Kinder kam u.a. aus den Familien der MitarbeiterInnen der umliegenden heilpädagogischen Institute.

Untergebracht zunächst in Holzbaracken, begann auf gutem Demeter-Grund die Geschichte unserer Schule. Damit wurde Realität, was ca. zwei Jahre zuvor als Idee während eines Frühlingsspaziergangs zwischen unserem Schulgründer, Manfred Hahn, und dem Heilpädagogen Siegfried Schmock aufblitzte. In dessen Folge begann die konkrete Schulplanung im Frühsommer 1970: Manfred und Dr. Cornelia Hahn, unsere spätere Schulärztin, luden zu regelmäßigen Treffen in ihr Haus in Stuttgart ein – und bereiteten mit vielen gründungswilligen Eltern und Lehrer*innen die Gründung vor.

Auch der Kindergarten wurde im Jahr 1972 gegründet: Gisela Schimpf-Anschütz begann die Arbeit im Wohnzimmer eines Elternhauses, das zu den Gründungseltern gehörte. Morgens sammelte sie selbst die Kinder in einem Kleinbus ein und dann fuhren sie alle zusammen zu der besagten Familie. Recht bald gab es dann aber Platz für zwei Kindergartengruppen auf dem benachbarten Hofgut Rengoldshausen, anfangs auch in einer einfachen Holzbaracke.

Was vor 50 Jahren im Kleinen begann, ist heute eine ausgewachsene Gemeinschaft: Unter dem Dach der Genossenschaft bieten heute Krippe und Kindergarten, Hort und Schule Kindern und Jugendlichen „von 0 bis 20 Jahren“ vielfältige Erlebnisräume und – Zeit für Entwicklung, um mit dem Motto für unser Jubiläumsjahr zu sprechen. Dieses beschreibt übrigens nicht nur eine wesentliche Grundlage unserer Pädagogik, sondern ist zugleich Appell an das, wofür wir diesen Geburtstag auch nutzen möchten: Dafür nämlich, unsere pädagogischen Grundlagen zeitgemäß weiterzuentwickeln, zu fragen, was die Kinder von heute denn für ihre Aufgaben in der Welt von morgen brauchen – und welche pädagogischen Ziele daraus für Kindergarten und Schule abzuleiten sind.

Aber auch feiern möchten wir diese 50 Jahre natürlich! Es gibt ein Team aus Vertreter*innen von Schule, Kindergarten, Elternschaft und Förderverein sowie der SV (für die Oberstufenschüler*innen), das alle Festaktivitäten koordiniert und entscheidet. Für die konkrete Planung, Vorbereitung und Durchführung einzelner Feierlichkeiten wird dann viel Initiative und Tatkraft aus der Schulgemeinschaft gefragt sein – dazu wird es in den kommenden Wochen und Monaten über diverse Kanäle (Blättle, Mail, Elko, Konferenzen etc) fortlaufend genauere Informationen geben.